Happy Halloween - Kulinarischer und literarischer Gruselspaß

Mit den Rezepten aus diesem Buch wird Ihre Halloweenparty ein schaurig-schönes Erlebnis.

Die Gerichte hören sich furchteinflößend an, so wie es sich zu Halloween gehört - aber keine Angst, sie schmecken zum Gruseln lecker und schrecklich gut.

Und als besonderes Bonbon gibt es einige Gruselgeschichten sowie Bastelideen. Eine Anleitung, wie man selbst eine Kürbisfratze schnitzen kann, fehlt natürlich auch nicht. Und gelacht werden darf ebenfalls! So steht einer tollen Halloweenparty wirklich nichts mehr im Wege.

Happy Halloween!

Leseprobe aus dem Buch

Der Fluch

 

Glauben Sie an Flüche? Nein? Vielleicht ändern sie ja Ihre Meinung, wenn Sie diese Geschichte gelesen haben.

Es war eine stürmische Nacht, kalt und regnerisch. Als es an der Tür klopfte, sah Carlos unwillig von seiner Zeitung auf. „Celine, kannst du bitte nachsehen, wer uns zu so später Stunde noch stört?“

Seine Frau saß seit Stunden an der Nähmaschine und seufzte. „So wird der Umhang für Simon nie rechtzeitig fertig.“

Doch dann erhob sie sich und öffnete die Tür.

„Carlos, komm doch bitte mal!“ Im Türrahmen stand eine vom Alter gebeugte Frau in einem sehr fadenscheinigen Kleid. Sie zitterte vor Kälte.

„Liebe Leute, habt ihr ein Stück Brot für mich oder einen Mantel?“

„Wir geben keine Almosen“, sagte Carlos hart. „Wir haben drei Mäuler zu stopfen, uns hilft auch niemand“, bestätigte Celine.

Der Blick der Alten streifte den Flur, das elegante Wohnzimmer und folgte dann der langen gewundenen Treppe nach oben, wo die Schlafzimmer lagen. An der Wand prangte das wertvolle Familienportrait in Öl, das eine hübsche Stange Geld gekostet hatte.

„Ach ja, die armen Kleinen. Wir wollen doch nicht, dass es ihnen schlecht geht. Aber keine Angst, eines Tages wird sich in ihnen euer edler Charakter für alle sichtbar offenbaren.“ Das Weib kicherte und wies mit dem spitzen Finger nach oben. „Ja - schon ganz bald wird das geschehen.“

Sie schlugen der Frau die Tür vor der Nase zu und hörten ihr irres Lachen, während sie sich schlurfend entfernte.

„War das jetzt ein Fluch?“ Besorgt sah Celine ihren Mann an.

„Ach was! Nur so eine armselige Hausiererin, was kann die schon gegen einen Bankdirektor wie mich ausrichten!“

Die Kostüme der Kinder wurden rechtzeitig zu Halloween fertig. Simon wollte als Vampir gehen und sah richtig schmuck in seinem schwarzen Umhang, dem weißen Hemd und dem Zylinder aus. Das Beste aber waren die spitzen Beißerchen.

Muriel war einfach entzückend als Hexe im lila Gewand mit ihrem spitzen Hut und Zauberstab. Der kleine Ben hatte lange überlegt und sich dann dafür entschieden als Teufel zu gehen. „Aber er ist doch so ein lieber Junge, das entspricht so gar nicht seinem Naturell“, wandte die Großmutter vergeblich ein. „Kann er nicht als Kater gehen? Er mag doch Katzen.“

Doch Bens Entschluss stand fest, und so zockelten die Geschwister los, um an den Türen der Nachbarn zu klingeln. „Süßes oder Saures?“, klangen ihre hellen Stimmen durch die Nacht.

Aber plötzlich ertönten furchtbare Schreie. Kurz darauf wurde wie wild an der Haustür gehämmert.

„Lass uns rein, lass uns rein“, schrie Muriel.

„Sie sind hinter uns her“, weinte Simon. Von seinen spitzen Zähnen tropfte Blut.

„Simon, was ist denn los? Wer verfolgt euch?“

Da waren sie auch schon, die Verfolger.

Anklagend wies die nette Frau Miller mit dem Finger auf Simon. „Er hat mich gebissen. Ein richtiger kleiner Blutsauger ist das!“

„Die Hexe hat das Glas mit den Bonbons zerschlagen - und der Kleine dort ist mit seiner Mistgabel auf meine Frau los …“, sagte Wachtmeister Paulsen.

Carlos sah seine Kinder streng an. „Ben, nimm die Teufelsmaske ab, sofort!“

Er begann daran zu zerren, doch die Maske schien ebenso mit dem Gesicht verwachsen zu sein wie die Hörner mit dem Kopf.

„Lasst ihn in Ruhe!“, schrie Muriel. „Ich verfluche euch alle!“ Unter ihrem hasserfüllten Blick fiel das kunstvoll gemalte Familienportrait von der Wand und zerbrach auf der Treppe.

„Simon, was ist mit dir?“

Celine versuchte, das Vampirgebiss zu lockern und wurde dabei kräftig in den Finger gebissen.

„Blut“, lechzte ihr Sohn. „Ich brauche mehr davon!“

Fassungslos sahen die Eltern, wie ihre Kinder hinter den entsetzten Nachbarn herjagten, die verzweifelt versuchten, ihre Häuser zu erreichen.

„Der Fluch der alten Frau“, flüsterte Celine. „Sicher steht sie jetzt irgendwo da draußen und freut sich über unser Leid.“ Aber es war nicht wirklich etwas zu erkennen, denn das Wetter hatte umgeschlagen. Im wabernden Nebel meinten sie, kuriose Gestalten zu entdecken, die mit langen Armen nach ihnen griffen.

„Das muss ein Albtraum sein“, keuchte Carlos kreidebleich.

Doch es war kein Traum. Es war brutale Wirklichkeit. Die Kinder blieben verschwunden.

Und wenn es an Halloween an DEINER Tür klopft, dann denke immer daran: Drei der schrecklichen Gestalten sind echt! Drum überlege gut, ob du öffnest oder nicht.

Das Ganze ereignete sich übrigens an einem Ort, den ich mit Rücksicht auf die dort lebenden Menschen nicht nennen darf und will. Doch das spielt eh keine Rolle, die drei können inzwischen überall sein.


 

Weiter geht es mit Gruselrezepten für die

Nacht des Schreckens!

 

Anti-Blutsauger-Suppe

 

Zutaten für 2 Personen:

 4 Knoblauchzehen

 3 grüne Paprika

 3 EL frisch gehackte Petersilie

 400 ml Gemüsebrühe

 3 EL Ajvar

 2 EL Olivenöl

 1 TL Chiliflocken

 2 EL Saure Sahne

 1 - 2 Prisen Salz

 2 - 3 Prisen Pfeffer

 

Zubereitung:

Knoblauchzehen schälen und grob hacken.

Paprika schälen, Kerngehäuse entfernen und das Fruchtfleisch in kleine Würfel schneiden.

Olivenöl in einem Topf erhitzen und Knoblauch sowie Paprika darin zusammen mit dem Ajvar anschwitzen.

Gemüsebrühe zufügen, aufkochen und bei schwacher Hitze etwa 10 Minuten köcheln lassen.

Chiliflocken und saure Sahne unterheben. Mit Salz und Pfeffer würzen und noch 5 Minuten köcheln lassen.

Suppe in Teller füllen und mit Petersilie bestreut servieren.

©byChristine Erdic